Alexander Freiherr von Gleichen-Rußwurm
im Jahr 1903 über Ludwig Feuerbach

 


Illustration von Wolfgang Peter

 

Vor hundert Jahren ...

... erschien im April 1903 in der Leipziger Zeitschrift Der Hammer der folgende Artikel aus der Feder von Alexander Freiherr von Gleichen-Rußwurm, mit dem dieser die Bedeutung von Ludwig Feuerbach zu seiner Zeit ausführlich würdigte. Dazu sei angemerkt, daß die Schriften Feuerbachs nach 1850 weithin in Vergessenheit geraten waren; es ist nicht ohne einen gewissen Reiz, daß ausgerechnet der Urenkel Schillers, der ja selbst recht freisinnig dachte, in der damaligen Zeit, in der man sich vor allem für die Philosophie Friedrich Nietzsches zu interessieren begann, ein helles Licht auf Ludwig Feuerbach warf, und zugleich die Bedeutung beider Philosophen gegeneinander abwog.

Den Text hat uns dankenswerter Weise Prof. Dr. Werner Schuffenhauer, Berlin, der Herausgeber der Werke von Ludwig Feuerbach, zur Verfügung gestellt.

    Bibliographische Angaben:
    Alexander von Gleichen-Rußwurm, Ludwig Feuerbach.
    In: Der Hammer, Leipzig, 2. Jahrg., Nr. 20 vom 15. April 1903, S. 190-195.

Zunächst einige Worte zum Autor:

[Diese Informationen zu A. Frhrr. v. Gleichen-Rußwurm wurden erstellt auf der Grundlage der Internetseite der Stadt Baden-Baden: http://www.bad-bad.de/gesch/g_russwurm.htm, gestaltet von R. Wettstein und W. Peter.]

Alexander von Gleichen-Rußwurm wurde am 6. November 1865 auf Schloss Greifenstein in Unterfranken als Sohn von Ludwig Heinrich von Gleichen-Rußwurm und seiner Frau Elisabeth von Thienen Adlerflycht geboren. Seine Großmutter Emilie (1804-1872) war die jüngste Tochter Friedrich Schillers und hatte 1828 Heinrich Adalbert von Gleichen-Rußwurm geheiratet, seines Zeichens bayerischer Kammerherr. Friedrich Schiller ist mithin der Urgroßvater unseres Autors, den sich letzterer lebenslang zum Vorbild nahm und in dessen Sinn er weiterwirken wollte.

Nach dem Besuch des Casseler Instituts und der Kriegsschule in Metz diente er von 1883-1895 als Leutnant und Adjutant dem Großherzogs von Darmstadt. Zusammen mit seinem Vater Ludwig Heinrich, der sich der Landschaftsmalerei verschrieben hatte, übergab er im Jahr 1880 Papiere aus der großmütterlichen Sammlung von Schillers Papieren an das darauf gründende Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar.

Er selbst verfaßte Dramen, Gedichte, Romane, Novellen, sowie kulturphilosophische und kulturhistorische Abhandlungen und natürlich eine Biographie Schillers, dessen Werke er auch interpretierte. Und so weist heute das Internet-Antiquariat bei www.buecher.de im Moment 369 Fundstellen zu Alexander von Gleichen-Rußwurm aus.

Im Jahr 1895 heiratete er seine Frau Sophia, mit der er bis 1938 vor allem auf Schloss Greifenstein und in München lebte; viele Reisen in ganz Europa lehrten ihn Welt und Menschen kennen, was seiner ausgedehnten Schriftstellerei im besten humanistischen Sinn zugute kam.

Die Nationalsozialisten enteigneten 1938 den Stammsitz der Familie, und 1945 wollten ihn dann die Franzosen auch noch aus seiner Baden-Badener Villa vertreiben; dies konnte der 80-Jährige verhindern, indem er den Ehrenbürgerbrief der Französischen Republik vorlegte, der einst Friedrich Schiller ausgestellt worden war. Am 25. Oktober 1947 verstarb Alexander Freiherr von Gleichen-Rußwurm.

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Wir hoffen, daß dieser hundert Jahre alte Text, in dem mit den Worten Prof. Schuffenhauers "zum Ausdruck kommt, wer Feuerbach eigentlich war", auch im Hinblick auf den 200. Geburtstag von Ludwig Feuerbach im Jahr 2004 Ihr Interesse findet.


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